Lydia
22.06.2022
Lieber Bastian,
deine Spurensammlung hat mir völlig neue Horizonte eröffnet und ich danke dir dafür sehr!
Für mich ist besonders spannend zu lesen, wie früh du dich, offensichtlich aus eigenem Antrieb, mit dem Thema Natur beschäftigt hast und dies ein immer stärkerer Wunsch wurde, diese Spur besser zu verstehen und diesen Weg auch selber zu gehen, ihm nicht nur theoretisch zu begegnen. Mich hat z.B. beeindruckt, dass du als „Halbstarker“ einen sicheren und vermutlich auch bequemen Job an der Tanke „weggeworfen“ hast für eine Erfahrung mit Kindern in der Natur. Auch deine Erfahrung an der Uni und deine Reaktion auf die Antwort des Dozenten – du warst auf einer Spur und hast auch klar erkannt, wo der Weg nicht weiterführt, wo er im Gestrüpp landet, in einer Sackgasse.
Deine Beschreibung von „Kleinigkeiten“ finde ich besonders schön: Die Musik am Flughafen vor deiner Abreise in die Wildnis zum Beispiel, ich konnte mit dir mitweinen! In deiner Art zu schreiben liegt etwas Tastendes, nicht Bewertendes, das ist für mich sehr ungewohnt. Du gibst keine Ratschläge, beschreibst, was du siehst und fühlst. Im großen Gesetz des Friedens stellst du uns ein wahrhaft funktionsfähiges Gesellschaftsmodell vor und wirfst sogleich neue Fragen bei mir auf: wie könnte das in unserer Zeit Anwendung finden, wie, wo beginnen?
Die Frage nach dem Clan finde ich besonders spannend, hier gibst du in deinem letzten Kapitel zur Geburt deines Sohnes ganz konkrete Beispiele, wie ein solcher Clan heutzutage aussehen könnte und welch segensreicher Schutz und Hilfe er sein kann in dieser besonderen Zeit. Auch ich habe in meiner Kindheit und Jugend einen sehr starken Clan um mich herum gehabt. Der Schlüssel liegt für mich in der gegenseitigen Freiheit und der Offenheit, jeden einzelnen so anzunehmen, wie er ist.
Dein Brief an die Jugend ist ein Mutmacher! Besonderen Dank dafür! Ich habe ihn gestern einem unserem Söhne vorgelesen. Wir versuchen herauszufinden, wohin ihn seine Lernreise führt. Wie können wir als Familie die Spuren wahrnehmen und offen bleiben ihnen auch durch unwegsames Gelände zu folgen?
Ich freue mich sehr, dass über das Buchprojekt ein Stück gemeinsamer Weg beginnt und bin gespannt, ob der Pfad breiter wird...
Von Herzen alles Gute für dich und deine Familie!
